Im Einsatz für Berg. Seit 1872.

Jahreshauptversammlung für 2023

Am gestrigen Freitag 26.1. fand die Jahreshauptversammlung für das Jahr 2023 statt. Wie schon bei der letztjährigen Veranstaltung war das Erscheinen in Ausgehuniform erwünscht und so ergab sich ein sehr adrettes Bild mit weit über 60 Feuerwehrangehörigen und Gästen im Strandhotel Berg.

Begrüßen durften wir neben unserem Kameraden und ersten Bürgermeister Rupert Steigenberger auch unseren Pfarrer Albert Zott, sowie die dritte Bürgermeisterin Elke Link und Gemeinderat Dr. Andreas Ammer. Seitens der Kreisbrandinspektion freuten wir uns über den Besuch von Kreisbrandinspektor Maximilian Wastian.

Durch den Abend geführt hat der Erste Vorsitzende Philipp Mehlich, der zunächst zum Gedenken an die im letzten Jahr von uns gegangenen Kameraden aufrief, begleitet von Pfarrer Zott.
Im Anschluss fuhr er direkt mit seinem Bericht fort, dessen Schwerpunkt ganz klar die Öffentlichkeitsarbeit einnahm. Veranstaltungen wie das Ramadama, die Unterstützung beim Aufrichten des Maibaums und die erfolgreiche Teilnahme am Stadtradeln waren sehr öffentlichkeitswirksam, ebenso wie unsere Präsenz an Fronleichnam oder beim Volkstrauertag. Termine wie diese zeigen erneut deutlich, wie sehr die Feuerwehr Berg Teil eines aktiven Dorflebens ist und nicht nur reine Hilfs- und Rettungsorganisation.
Ein absolutes Highlight für Groß und Klein war mit Sicherheit auch der Erlebnistag und die Lange Nacht der Feuerwehr.

Mahnende Worte in Richtung Politik fand Philipp Mehlich abschließend zum Thema kommunale Einsparungen. Er veranschaulichte die Wichtigkeit einer nachhaltigen und vor allem sehr gut durchdachten Strategie – kurz- oder mittelfristige Sparmaßnahmen kämen langfristig oft deutlich teurer und hätten oftmals schwer kalkulierbare Langzeiteffekte wie Mitgliederabwanderung und schwindender Rückhalt in der Bevölkerung, denen man nur mit sehr viel Arbeit und Investitionen begegnen könnte.

Nicht unerwähnt lassen möchten wir unsere neue Website, die bei der Veranstaltung den Anwesenden kurz präsentiert und dann für die Öffentlichkeit „scharf“ geschalten wurde. Viel Spaß beim Umschauen!

In der Folge fasste der Erste Kommandant Bastian Sandbichler das Jahr aus Feuerwehrsicht zusammen. Insgesamt wurde die Feuerwehr Berg zu 141 Einsätzen alarmiert, den mit Abstand größten Teil (103 Einsätze) stellten technische Hilfeleistungen dar gefolgt von ausgelösten Brandmeldeanlagen (25 Einsätze). Kurioserweise scheint es sich um das Jahr der Überschläge gehandelt zu haben, vier Fahrzeuge haben sich teils äußerst spektakulär auf das Dach oder zumindest die Seite gelegt – ernsthaft verletzt wurde dabei zum Glück niemand.

Die ehrenamtlich geleisteten Stunden für tatsächliche Einsätze summierten sich dabei auf 1.596, zusammen mit Ausbildung (4.807 Stunden!), First Responder (855) und Gerätewartung (324) ergibt sich eine Gesamtanzahl von 7.582 dokumentierten Stunden – die weiteren undokumentierten Stunden persönlichen Engagements dürften diesen Wert vervielfachen. Die schon in den letzten Jahren erkennbare Wachstumstendenz der Stunden hielt auch in 2023 unvermindert an.

Der scheidende Jugendwart Florian Leichmann gab einen kurzen Einblick in die Tätigkeiten der Jugendfeuerwehr im vergangenen Jahr, wie das schon bald traditionelle Christbaumsammeln, regelmäßige intensive Übungen inkl. realer Einsatzszenarien sowie die Teilnahme am Jugendpokal.
Mit Applaus wurde er verabschiedet und übergab sein Amt an seinen Nachfolger und bisherigen Stellvertreter Henry Lauk.

Die Leiterin der Kinderfeuerwehr Miriam Quintern fasste das Jahr mit den jüngsten Schützlingen zusammen, das unter Anderem mit der deutlichen Bereicherung des Sommerferienprogramms der Gemeinde aufwarten konnte oder auch eine ausführliche Erste-Hilfe-Schulung für Kinder zusammen mit ihren Eltern, die von unseren erfahrenen Kameraden beispielsweise auch die Benutzung des öffentlichen Defibrillators am Feuerwehrhaus erklärt bekamen. Lediglich das Drehleiterfahren vermissten die Kinder im letzten Jahr sehr und wandten sich deshalb mit einem bunten Brief an unsere Maschinisten.

Für Kassenwart Johannes Steigenberger war es ein unaufgeregtes Jahr, das trotz diverser Anschaffungen und Veranstaltungen dank vieler großzügiger Spenden sogar mit einem Plus in der Kasse schließen konnte. Dem hatten die Kassenprüfer nichts hinzuzufügen.

Entsprechend wurde der Vorstand von den anwesenden Mitgliedern entlastet.

Vier Kameraden unserer Wehr wurden jetzt für ihre langjährige Mitgliedschaft von 25, 30 oder sogar 40 Jahren geehrt und erhielten viel Applaus und ein Präsent.

In seinem Grußwort dankte Bürgermeister Steigenberger im Namen aller Bürger der Gemeinde nachdrücklich der guten Arbeit der Feuerwehr, die weit über das Abarbeiten von Einsätzen hinausgeht und einen wertvollen Beitrag für das Gemeindewesen leistet. Dies zeigt sich auch darin, dass die Wehren der Gemeinde Berg die zweitstärkste Mitgliederzahl im gesamten Landkreis haben, Berg aber nicht gleichzeitig auch die zweitgrößte Gemeinde im Landkreis ist.

Zur von Philipp Mehlich geäußerten Sorge hinsichtlich der möglichen Sparmaßnahmen bezog der Bürgermeister selbstverständlich Stellung und verdeutlichte, dass die Gemeinde hier mit sehr viel Sinn und Verstand agiere und von starren Haushaltsplänen auch schon mal abweiche, wenn eine Initiative oder Anschaffung einen nachvollziehbaren Zweck und Nutzen mit sich brächte.
Gleichzeitig forderte er auch eine reflektierte und kreative Planung seitens der Feuerwehren, nicht immer müsse es eine Neuanschaffung oder ein Neubau sein, in vielen Fällen sei auch eine Ertüchtigung von bestehenden Fahrzeugen etwa eine nicht nur wirtschaftlich sinnvolle Option.

Die Attraktivität einer freiwilligen Feuerwehr ist ein äußerst wertvolles Gut, das sich nicht einfach durch die Einsetzung von hauptamtlichen Feuerwehrmitgliedern kompensieren lassen könnte. Nicht nur wäre das aus finanzieller Sicht bei rund 7.500 Feuerwehren im Freistaat natürlich nicht abbildbar, den Entzug der entsprechenden Arbeitskräfte vom Arbeitsmarkt könnte eine Volkswirtschaft nur schwer kompensieren.

Zum Schluß richtete Kreisbrandinspektor Maximilian Wastian seinen Dank an die versammelten Kameraden. Etwas gezeichnet von einem kräftezehrenden Einsatz der vergangenen Nacht berichtete er von eben diesem Einsatz, der wieder einmal gezeigt hat, wie unglaublich wichtig eine funktionierende, gut ausgebildete Feuerwehr ist.
Er hob hervor, dass es ihm wiederholt positiv aufgefallen ist, wie viel Leben im Feuerwehrhaus in Berg herrscht. Bei jedem seiner zahlreichen Besuche in der jüngeren Vergangenheit wäre etwas los gewesen, seien es Übungen oder die Kinderfeuerwehr, theoretische oder praktische Ausbildung, oder auch einfach nur ein kameradschaftliches Zusammensein – das Feuerwehrhaus Berg ist nicht nur rein örtlich eine zentrale Institution im Dorf.


Der vollumfänglichen Jahresbericht 2023 ist ab sofort digital im Bereich Jahresberichte zu finden.